Guinea-Bissau

Guinea-Bissau liegt in Westafrika und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit seiner Gesamtfläche von 36.125 km² ist das Land um rund halb so groß wie Österreich. Etwa zwei Drittel der 1,4 Millionen Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze.

Im Jahr 2008 erhielt die Hilfsaktion Noma e.V. einen Brief der Gesundheitsbehörde von Guinea-Bissau. Die Behörde bat um Amtshilfe zur Bekämpfung der Krankheit Noma im Land. Unsere Organisation reagierte umgehend und organisierte ein Seminar zur Information über die Krankheit Noma für das medizinische Personal in Bissau. Das große Interesse und die Entschlossenheit der Regierung, mehr über die Krankheit zu erfahren, um sie so bekämpfen zu können, ermutigte die Hilfsaktion im September 2008 ein Pilotprojekt in Guinea-Bissau zu starten.

Die Regierung bot im Nationalkrankenhaus „Samao Mendes“ einen Platz für die Noma-Station an. Die Hilfsaktion rüstete das Gebäude mit den notwendigen Materialien aus und stellte entsprechendes Fachpersonal an. Ärzte untersuchten dort die Noma-Patienten und entschieden, wer medikamentös behandelt werden kann, wer eine Operation benötigt oder wo mit einer Prothese geholfen werden kann. Für größere Operationen fehlten hier allerdings noch die Voraussetzungen. Es gab keinen OP-Saal, keine Intensivstation und es fehlte an Geräten.

Das Ziel der Hilfsaktion Noma e.V. ist es, Noma-Neuerkrankungen in Guinea-Bissau zu verhindern. Noma-Patienten sollen umfassend medizinisch betreut und versorgt werden. Im Jahr 2010 hat die Hilfsaktion Noma viele Arbeiten ausgeführt, um diesem Ziel näher zu kommen. Die Anstrengungen konzentrierten sich auf die Aufklärung der Zielgruppe über die Herausforderungen der Noma- bekämpfung in Guinea-Bissau, die Durchführung der soziologischen Studie von Noma-Patienten, die Schaffung einer Basis für institutionelle Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität und der Gesundheitsschule, die Legalisierung der Hilfsaktion Noma in Guinea-Bissau, den Erwerb einer Parzelle für den Bau eines Nomazentrums im Zentrum der Stadt Bissau, die Übersetzung der Trainingsmodule vom Französischen ins Portugiesische, die Realisierung von topologischen Bodenstudien, die medizinische und soziale Betreuung von Nomapatienten etc. All diese Aufgaben konnten dank der Unterstützung, die die Hilfsaktion von dem Koordinationsteam in Niamey und von der Regierung von Guinea-Bissau erhielt, durchgeführt werden.

Im Februar 2011 wurde mit dem Bau eines eigenen, auf die Behandlung von Noma-Patienten spezialisierten Krankenhauses für Guinea-Bissau begonnen: Nach zwei Jahren Planung durch die Architekten Roland Mittermayer und Souleymane Baré konnte der Grundstein für das erste Noma-Zentrum des Landes gelegt werden. Auf einem 1.600 m² großen, von der Regierung bereitgestellten Grundstück entstand innerhalb von 22 Monaten ein Gebäude mit 2.500 m² Nutzfläche für Operationssäle, Krankenzimmer und Labore.

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Am 20.11.2012 konnte das Noma-Zentrum in Guinea-Bissau mit zahlreichen Vertretern aus Politik und anderen Organisationen eingeweiht werden. Das neue, moderne Krankenhaus ermöglicht eine umfassende Betreuung von Noma-Patienten – von der Voruntersuchung über die oft komplizierten Operationen bis hin zur Nachsorge. Die Klinik verfügt über zwei Krankensäle, in denen die Patienten auf die Operation vorbereitet und nach dem Eingriff betreut werden, drei Untersuchungszimmer, einen Behandlungsraum, einen Operationssaal mit angeschlossenem Sterilisationsraum und Labor sowie über eine Intensivstation für besonders schwere Fälle.

Ermöglicht wurde der Bau des Zentrums und somit die wichtige Hilfe gegen Noma in Guinea-Bissau, durch die Zusammenarbeit mit den Behörden von Guinea-Bissau, ebenso wie mit verschiedenen Organisationen und Institutionen und natürlich durch die vielen Spender, Förderer und Freunde der Hilfsaktion Noma e.V.!

Eröffnung BissauIm November 2013 konnte nun schon der dritte Operationseinsatz eines Ärzte-Teams aus Österreich und der Schweiz in Guinea-Bissau durchgeführt werden. Außerdem wurden hierbei auch verstärkt das einheimische Personal und der Arzt aus Niger geschult. Bitte helfen Sie auch weiterhin, damit noch vielen weiteren Noma-Kindern auf diese Weise geholfen werden kann!

Spendenkonto:

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